Europa ist ein Kontinent gezeichnet von Traditionen der europäischen Länder. Vom antiken Griechenland und Römischen Reich lassen sich viele klassische Kunstepochen ableiten und in der Architektur der Städte sowie im Einrichtungsstil der Bewohner wiederfinden. Ebenso hat die britische Kolonialzeit sowie auch die Geschichte der skandinavischen Länder einen Beitrag zum heutigen Lebens- und Einrichtungsstil der Nationen beigetragen. Die Urbanisierung und Geschichte der EU haben zwar zunehmend Modernität in die Länder Europas gebracht, was der Tradition und dem herkömmlichen Stil eines Landes jedoch keinen Abbruch getan hat.
Wie sieht das Europäische Wohnzimmer in verschiedenen Ländern aus?
Allein in Deutschland kann man die verschiedensten Wohnstile in Häusern und Wohnungen feststellen. Diese stammen zum einen von Inspirationen aus dem Urlaub oder landestypischen Geschäften, aber auch die Länder selbst bringen bewusst ihre Einrichtungsstile ins Ausland. Diese stammen stets ursprünglich vom Lebensstil des jeweiligen Landes ab. So hat nicht nur die Lebensweise einer Kultur ihren Brauch, sondern auch der Wohnstil eine Form von Tradition erhalten. Hier sind einmal die begehrtesten Einrichtungsstile, die man in Europa und vor allem auch in Deutschland finden kann:
1. Skandinavischer Lebens- und Einrichtungsstil
2. Italienischer Lebens- und Einrichtungsstil
3. Französischer Lebens- und Einrichtungsstil
4. Englischer Lebens- und Einrichtungsstil
Skandinavischer Lebensstil

Skandinavien ist für seine Seen und bergigen Landschaften bekannt. Von werden die Naturprodukte zum Verarbeiten von Möbeln entnommen (c) iStock.com / cassinga
Skandinavien verbindet man mit Weite, frischer Luft und glasklarem Wasser. Hier rührt das Lebensgefühl von Gemütlichkeit, Geborgenheit und Ruhe daher. Skandinavier gelten als entspanntes und fröhliches Volk, was sich in ihrem Humor und Erfindungsgeist wiederspiegelt. Das Leben erscheint ihnen leichter und unkomplizierter als Menschen im Süden Europas, sodass sich dies auch in ihrer Mode, den Möbeln und den Dingen des Alltags aus skandinavischer Produktion zeigt. Der Hang zur Geselligkeit, Entspannung und Gemütlichkeit zeigt sich darin, wie Skandinavier Feste feiern, mit Familie und Freunden umgehen und ihren Alltag leben: Stets die Dinge leicht zu nehmen und aus unerfreulichen Umständen etwas Heiteres zu machen, kann man auch in den schlichten und praktischen Formen sowie hellen Farben ihres Einrichtungsstils erkennen. Die Verarbeitung erfolgt größtenteils auf Basis von natürlichen Stoffen – gleichkommend mit dem Lebensstil der Skandinavier, die Dinge stets so hinnehmen, wie sie kommen.
Skandinavischer Einrichtungsstil

Naturprodukte wie Holzmöbel und Textilien aus Fell verleihen dem skandinavischen Einrichtungsstil Natürlichkeit (c) iStock.com / alenkasm
Der skandinavische Einrichtungsstil passt sich dem typischen Lebensstil der Skandinavier an. Mit schlichten, unkomplizierten und schnörkellosen Armaturen, großformatigen Mustern und verspielten Accessoires in organischen Formen, die sich der Natur entlehnen, symbolisieren sie den Charakter des skandinavischen Wohnstils. Hier zählen nicht nur Schweden und Norwegen, sondern auch Dänemark, Island und Finnland dazu. Aber auch Deutschland hat in den letzten Jahren zunehmend den skandinavischen Wohnstil übernommen. Besonders in Norddeutschland und auf den Inseln Sylt und Rügen ist der skandinavische Einrichtungsstil in vielen Haushalten zum Standard geworden. Immer beliebter werden dabei einfache, helle Möbel aus Naturprodukten mit handgefertigten Wohnaccessoires, verspielten Mustern sowie bunten Farben kombiniert. Online-Shops und Möbelhäuser bieten dazu zahlreiche Produkte zum skandinavischen Einrichtungsstil an. Wer sich im Norden Deutschlands einmal vor Ort einen Überblick verschaffen möchte, kann sich die Wohnwelten bei Knutzen Wohnen einmal näher anschauen.
Design
Das Vorbild für den skandinavischen Einrichtungsstil stellt die Natur dar: Mit den bergigen Regionen und dichten Wäldern sowie zahlreichen Seen, Flüssen und Fjorden latutet das Motto „natürliche Fröhlichkeit“. Die enge Naturverbundenheit der Skandinavier spiegelt sich in der Art ihres Einrichtungsstils wieder. Mit klaren und frischen Farben, zeitlosen Formen und praktischen Gesichtspunkten innerhalb der Einrichtung steht das Lebensmotto „Keep it simple“ auch im wohnlichen Sinne im Vordergrund. Unterstützt durch Kamine, Kerzen, Lampen und hellen Tönen wird ein gemütliches Ambiente im skandinavischen Einrichtungsstil abgerundet.
Farben
Skandinavier haben den Hang zu intensiven Farben und grafischen Mustern. Diese äußern sich nicht nur in den Dekoelementen, sondern auch in farbigen Teppichen, Vorhängen und Kissen. Trotz der Liebe zum Bunten findet man Wandpaneele in skandinavischen Räumen häufig in Weiß, da Licht einen hohen Stellenwert in der skandinavischen Kultur darstellt. Durch die nördlichen Gefilde ist es in den Winternächten länger dunkel als gewöhnlich, sodass die leuchtenden Farben der Einrichtung häufig in Kontrast zu den hellen Wänden stehen. Sonnenstrahlen werden also durch die Architektur der Räume mithilfe von hellen Wohnfarben eingefangen.
Möbel & Materialien
Der Esstisch hat eine besondere Bedeutung im Haus: An zentraler Stelle in der Wohnung bietet er zur Versammlung der Familie oder für Gäste Platz. Somit fällt der Esstisch im skandinavischen Einrichtungsstil größer als gewöhnlich aus. Auch Sofas und Couches haben häufig eine überdimensionale Größe, was für mehr Gemütlichkeit und für Ruhemomente gedacht ist. Die Möbelstücke sind in der Regel hell, mit unkomplizierten Formen und bestehen aus den verschiedensten, aber stets natürlichen Materialien:
- Textilherstellung wie Knüpfteppiche etc.
- Naturprodukte und Handarbeit wie Truhen, Tische und Bänke
- Massivholzmöbel aus Fichten, Birken, Kiefern oder Buche
- Baumwolle, Leinen und Leder für Textilelemente und Bezüge
- Glas- und Porzellanarbeiten
Dekoration
Viele individuelle Gegenstände werden attraktiv in Szene gesetzt, um einen skandinavischen Wohnstil zu verkörpern. Dazu zählen häufig schon Möbelstücke aus Holz: Ganz gleich ob Truhen, kleine Stühle oder Tischchen: Die Maserung des Holzes selbst kann schon Deko genug sein. Auch ist dabei nicht zwingend eine Lackierung des Holzes wichtig: Unbehandelt verleihen Holzmöbel einen gemütlicheren und rustikaleren Charme – wieder ganz nach dem Motto „Keep it simple“.
Besondere Dekorationselemente:
- Leuchten und Kerzen als beliebte Lichtquelle
- Porzellan, Kannen und Vasen mit floralen Aufdrucken in Blau
- Flauschige Decken und Kissen
- Gestreifte oder geblümte Tischdecken
- Üppige Blumenarrangements wie von heimischen Sommerblumen
Italienischer Lebensstil

Natursteinwände schaffen mediterranes Ambiente (c) iStock.com / KatarzynaBialasiewicz
„Dolce far niente“. Ein Slogan, bekannt aus dem späten 18. Jhdt., das übersetzt dem „süßen Nichtstun“ gleichkommt: Oft werden Italiener als „Faulenzertum“ mit einem lässigen und müßigen Lebensstil in Verbindung gebracht. Das mag in gewisser Hinsicht – mit Ausnahmen – sicherlich zutreffen, was aber nicht zwingend negativ assoziiert werden muss. Denn Italiener sind bekannt als ein offenherziges und geselliges Volk, das gern in den Tag hineinlebt. Wenn man die Gelegenheit findet, Italiener in ihrem Heimatland einmal zu beobachten, wird man schnell die besondere Kunstform des Redens in Italien feststellen, die auf lebendigen Unterhaltungen über die verschiedensten Themen basiert. „Mit Händen und Füßen redend“ trifft man sie in ihrer Höchstform auf der „Piazza“ jeder italienischen Stadt, der für den wichtigsten Treffpunkt und Zentrum des kulturellen und gesellschaftlichen Lebens steht. Stets mit einer Vespa, dem Kultroller Italiens, unterwegs kann man das aufgeschlossene und symphatische Volk oft bei gemeinsamen Essen in Restaurants mit Familie und Freunden antreffen. Ob in der Öffentlichkeit oder Zuhause: Um Beziehungen aufrecht zu erhalten und die familiäre und freundschaftliche Basis stets zu stärken, werden regelmäßig große Familientreffen einberufen und „la dolce vita“ gefeiert. Berühmt auch für die stilvolle Mode in modernem Design großer Modeikonen und dem guten, mediterranen Essen, repräsentieren sie auch einen mediterranen Wohnstil.
Italienischer Einrichtungsstil
Der Mittelmeerraum von der Türkei, Griechenland über Kroatien bis hin zu Spanien, Italien und Frankreich lässt einen ähnlich mediterranen Einrichtungsstil vermuten, wobei jedes Land für sich individuell noch eigene Elemente in die Wohnzimmer hineinbringt. Basierend auf dem Erfolg der verschiedenen italienischen Designer und der bis heute bekannten traditionellen Geschichte Italiens bis zurück zur Antike zeigt das Land verschiedene typische Einrichtungselemente auf.
Design
Italien stellt ein Land voll von antikem Charme dar, das in seinem Einrichtungsstil modernes Design mit klassischen Möbel kombiniert. Dies ist auf die Gegensätzlichkeit innerhalb des Landes zurückzuführen: Städte wie Mailand, die ein modernes Leben repräsentieren und Regionen wie die Toskana, die Tradition und mediterranes Flair hervorrufen, werden im italienischen Einrichtungsstil vereint. Das Besondere am italienischen Design stellt den zeitlosen Charakter vieler Möbel dar: Von funktional und schlicht über klassisch und extravagant gibt es hier eine Kombination, die für die italienische Tradition des Wohnstils nicht mehr wegzudenken ist.
Farben

Terracotta ist die typische Farbe mediterraner Länder (c) iStock.com / gynane
Mediterran angehaucht kann man alle Gebiete rund um das Mittelmeer bezeichnen. Dass damit am häufigsten die Farbe Terrakotta verbunden wird, ist nicht verwunderlich: Die Farbe mit ihren matten, patinierten Tönen vermittelt den Eindruck, dass Terrakotta durch grelles Sonnenlicht zustandekommt. Mit ihrer rauen und erdigen Farbe vermittelt sie naturgetreue und wärmende Atmosphäre. Daher findet man den Farbton im italienischen bzw. mediterranen Einrichtungsstil schon seit Jahrhunderten in Fliesen, an den Wänden, Gefäßen und Kunstobjekten wieder. Durch die staubigen Pastelltöne bekommt man ein Gefühl von Sommer, Sonne und wolkenlosen Tagen am Mittelmeer. Landestypisches Mobiliar wird daher mit freundlich hellen Farben aus Pastelltönen ergänzt.
Möbel und Materialien
„Made in Italy“ steht nicht nur für Qualität und Tradition, sondern oft auch für Handarbeit. Da vor allem Hölzer von Olivenbäumen ein verbindendes Element mit der Umgebung am Mittelmeer darstellen, werden diese auch häufig für die Verarbeitung von Möbeln genutzt. Aber auch Pinien- und Walnussholz werden für den Möbelbau verwendet. Robuste und wetterfeste Möbel für drinnen und draußen werden aus Marmor hergestellt. Da die Bebauung dieses Materials um das Mittelmeer herum stattfindet, findet man daraus hergestellte Produkte besonders im mediterranen und vor allem italienischen Einrichtungsstil wieder.
Stilvoll typisch italienische Möbel und Materialien:
- Holzmöbel
- Kleinmöbel wie Beistelltischchen, Holzstühle und -hocker
- Möbel aus Marmor wie große Esstische, Gartenmöbel, Zubereitungsplatten in Küchen, Badezimmerelemente sowie die Verwendung von Marmor für Fliesen und Wände
- Wände im Natursteinlook
- Rattanmöbel und weitere Flechtwerk-Produkte aus Hyazintenfasern etc.

Mosaik Formen im italienischen Einrichtungsstil (c) iStock.com / SweetMango
Formen
Typisch für den italienischen Einrichtungsstil sind Mosaik-Formen, die in den Fliesenboden eingearbeitet, als Wandbilder verziert oder mit dekorativen Elementen in die Beistelltische integriert werden. Geschwungene Elemente mit floralen Motiven stellen den verspielten, romantischen Einrichtungsstil Italiens dar, der durch schmiedeeiserne Möbel gern und oft ergänzt wird. Aber auch Reliefs, Gesimse und schneckenförmige Voluten finden sich noch aus der Zeit der Antike und den klassisch italienischen Kunstepochen im mediterrannen italienischen Einrichtungsstil wieder.
Dekoration
- Karierte Tischdecken
- Porzellan mit gelbem Mimosen-Aufdruck oder anderen floralen, toskana-ähnelnden Mustern
- Bemalte Blumentöpfe
- Tischlampen
- Niedrige Säulen
- Kleine Beistelltische
- Bilder der Toskana
- Geflochtene Korbsessel
- Zitronen-, Oliven- weitere landestypische Bäume und Gewächse im Garten
Französischer Lebensstil

Stundenlanges Sitzen und Unterhalten gemeinsam mit Freunden und Familie ist typisch für die französische Lebensart (c) iStock.com / CrazyD
Wahrscheinlich kein anderes Land in Europa legt so viel öffentlichen Wert auf die Fortentwicklung der Sprache und Tradition wie Frankreich. Als die „Weltsprache“ und „Sprache schlechthin“ sehen Franzosen ihre Muttersprache an, sodass Französisch in diesem Zusammenhang als ein Ausdruck des nationalen Selbstverständnisses gilt. Mit der Liebe zur Hauptstadt Paris sowie dem besonderen Stellenwert der Esskultur bewahren sich Franzosen auch stets die gute Verbindung zu Familien und Freunden sowie deren Beziehungen regelmäßig zu pflegen. Dies erfolgt häufig über gemeinsame Abendessen, welche in Frankreich in der Regel bis zu mehr als 3 Stunden andauern können. Nicht umsonst wird die französische Art zu leben und das Leben zu genießen als „Le savoir-vivre“ bezeichnet, einem lebensbejahenden und von Genuss geprägten Lebensstil, der noch auf die französischen Könige in Versailles zurückzuführen sind, welche in besonderem Maße ihr Leben genossen haben. Der bekannte Spruch „Leben wie Gott in Frankreich“ rühmt daher aufgrund der besonders angenehmen und üppigen Lebensart, deren Genuss im Leben das das Wichtigste ist. Bis heute ist in Frankreich auch noch die 35 Stunden Woche erhalten. Dass sich das Land die Privilegien erhalten hat, die noch aus Zeiten der französischen Revolution stammen, ist also nicht nur auf die französische Gastronomie zurückzuführen, die weltweit zu eine der besten und elegantesten überhaupt zählt, sondern insbesondere auch auf die Lebenseinstellung. Das typisch französische Lebensgefühl äußert sich aber auch in Frankreichs Einrichtungsstil, der von einer gesunden Unordnung sowie individualistisch geprägt ist.
Französischer Einrichtungsstil

Lavendelfelder in der Provence (c) iStock.com / akarelias

Rustikale Holzmöbel gehören in die Zimmer Nordfrankreichs (c) iStock.com / photomanx21
Die französische Provence ist für ihre übergroßen Lavendelfelder bekannt, die sich auch im Einrichtungsstil der Region wiederspiegeln: Deko, Wohnaccessoires, Heimtextilien in Lavendeltönen und lilafarbene Wände sorgen für ein französisches Flair. Provenzalisches Ambiente wird vor allem durch helle Farben wie Creme, Pastell oder zartes Lavendel geschaffen, dass sich sowohl an den Wänden als auch den Möbel wiederfindet. Mit kräftigen kontrastreichen Farben wie olivgrün, zitronengelb und traubenrot werden die Räume nicht nur aufgepeppt, sondern entsprechen auch den naturgemäßen Farben der Provence. Das ungezwungene Lebensgefühl, das man von den Franzosen her kennt, zeigt sich auch in ihrem schrulligen Interieur. Farbenfrohe Textilien und individuelle Bezugsstoffe sind dabei keine Seltenheit. Einzigartige florale Muster auf hochwertigen Baumwollstoffen in sinnlichen Farben drücken das Ziel der natürlichen Ausstrahlung aus, die mit ungeschliffenen Oberflächen und rustikal strapazierfähigen Materialien vor allem in den Möbelstücken zum Anfassen zu finden sind: Körbe, Holz, Leinen, Kalk und Gusseisen drücken das besondere Flair des südfranzösischen Wohnstils aus.
Der Einrichtungsstil im Norden Frankreichs vermitteln Freundlichkeit und gute Laune. Hierfür gibt es eine Reihe an Merkmalen, die üblicherweise in den Räumen zu finden sind und spontane Stimmungen sowie das urfranzösische Lebensgefühl mit einer Liebe zum Detail ausdrücken.
- Natursteinmauern und gekalkte Wände, aber offene und helle Interieurs
- Erdige, dunkle Hölzer als Kontrast zu weißblauen Farben des Meeres stehen für Wärme und Gemütlichkeit
- Authentisch wirkende Möbel mit sichtbaren Gebrauchsspuren
- Maritime Deko wie geschnitzte Vogelfiguren und Bilderrahmen aus hellem Treibholz
- Florale Designelemente mit Blumen (Narzissen, Hortensien), Blüten in Form von Blumentapeten, großen Vasen und Tischdekorationen die für eine Vegetationsatmosphäre im Raum stehen
- Rustikale, aber bequeme Holzmöbel
- Pastelltöne wie Hellblau, Sandfarben, Grün und Zartrosa

Bistrogarnitur für den französischen Einrichtungsstil, wie man sie auch in den Cafés in Frankreich finden kann (c) iStock.com / poiremolle
Design
Französische Wohntrends stellen einen Individualisten-Einrichtungsstil dar: Eine ausdrucksstarke Wohngestaltung kombiniert aus modernen Designermöbeln und Fundstücken vom Flohmarkt stellen den Wert auf Individualität zum Ausdruck, um sich gleichzeitig auch von anderen Wohnstilen abzuheben. Besonders in Stadtwohnungen findet man einen Stilmix aus edlen Designerstücken und antiken Einrichtungsgegeständen, die ein einzigartiges Ambiente schaffen. Diese Vorliebe für das Außergewöhnliche hat gleichzeitig einen romantischen Flair, da hier oft Nostalgie mit im Raum schwebt: Der sogenannte Vintage-Look mit metallenen Regalen vom Flohmarkt und alten Sesseln mit eindeutigen Kratz- und Gebrauchtspuren sollen nicht nur eine ausdrucksstarke Wirkung haben, sondern auch an vergangene Zeiten erinnern. Das „Gesunde Maß an Urordnung“ spielt im französischen Einrichtungsstil ebenfalls eine große Rolle, was in erster Linie Persönlichkeit ausstrahlen soll, gleichzeitig aber gezeigt wird, dass man einerseits zwar auf Details achtet, nicht aber auf Perfektion aus ist.
Farben
- gedeckte Farben
- Dunkles Türkis, Beerenfarben, Pastelltöne
Formen
- etwas verspielt
- schwungvolle Formen und Linien
Möbel & Materialien
- Bistro-Stühle und -Tische für eine typische Caféhaus-Atmosphäre in Küche, Esszimmer sowie Balkon, Terrasse oder Garten
- Dunkles Nuss- oder Kirschbaumholz für große, robuste Möbelstücke
- Samtstoffe für Gemütlichkeit
Dekoration
- Deko und aussagekräftige Objekte wie kunstvolle Skulpturen, Vasen, große und reich verzierte Spiegel, buntes Porzellan, alte Kronleuchter sowie Decken, Kissen und Vorhänge
- Bilder wie gerahmte Poster, Keilrahmenbilder, selbst geschossene Fotos oder Schwarz-Weiß-Fotografien mit Paris-Motiven, der Seine oder dem Eiffelturm
Englischer Lebensstil

Der englische Tee gehört mit zum britischen Lebensstil (c) iStock.com / touch_the_sky
Die feine englische Art. Das ist oft der erste Gedanke, den man mit dem britischen Charakter und Lebensstil verknüpft. Nicht umsonst spricht man vom englischen Tee, dem englischen Picknick, dem englischen Humor und dem englischen Garten: Sie sind alles Merkmale für ein stilvolles Beisammensein. Schon über Jahrhunderte hinweg gilt die „feine englische Art“ als Gütesiegel Großbritanniens, das auch ganze Epochen mit ihrer Kultur beeinflusste. Doch nicht nur im Verhalten oder in der Denkweise kann man diesen Lebensstil wiederfinden, sondern auch im britischen Wohnstil, der sich aus einem Mustermix, geerbtem Look und Symmetrie zusamensetzt: Engländer beabsichtigen in ihrem Einrichtungsstil regelrecht bewusst Stilbrüche, in dem Farben, Muster und verschiedene Stilrichtungen kollidieren und lieben es, alte und neue Möbel geschickt miteinander zu vermischen.
Englischer Einrichtungsstil
Beim englischen Einrichtungsstil werden Antiquitäten mit moderner Einrichtung kombiniert. Teppiche, Tapeten, Bezüge, Vorhänge, Lampenschirme und Kissen kann man in unterschiedlichen Mustern vorfinden, die zu antiken Möbeln kombiniert werden. Diese weisen häufig Abnutzungsspuren von Flohmärkten und Auktionshäusern auf, welche jedoch gewollt so beibehalten werden. Mit historischen Armaturen wird im britischen Einrichtungsstil ein rustikales, aber gemütliches Ambiente geschaffen.
Gebrauchsspuren dürfen nicht restauriert werden, sondern sind im englischen Einrichtungsstil gewollt: Je verschlissener ein Polstermöbel, desto besser!

Chesterfield Sofas und Sessel sind die wohl mit traditionellsten Möbelstücke in England (c) iStock.com / Serge_Bertasius
Design
Der englische Einrichtungsstil setzt sich aus verschiedenen Stilrichtungen zusammen: Üblicherweise kann man in einem englischen Wohnzimmer, wie auch in britischen Pubs, Teppiche, farbige Tapeten, Bilder als Wandgestaltung und bequeme Ledersofas finden. Für die Gemütlichkeit sorgen ein offener Kamin und Lampenschirme mit dezenten Lichtern. Dabei werden bei verschiedenen Möbelstücken und Dekorationselementen unruhige Muster mit einem weiteren Stilmix kombiniert, was wiederum durch eine Symmetrie der Möbelstellung ausgeglichen wird: Vom zentralen Kamin aus werden beispielsweise rechts und links jeweils zwei Vasen platziert, darüber symmetrisch Bilder angeordnet und Einzelobjekte wie eine Kaminuhr oder Tische direkt in die Mitte gestellt. Als Abrundung finden Sessel und Sofas in gleichmäßiger Aufstellung um den Kamin Platz. Sozusagen kann man im englischen Einrichtungsstil immer einen Mittelpunkt im Zimmer finden, um den herum alles symmetrisch gruppiert wird. Kerzen, Lampen, Sitzmöbel und Beistelltische kann man dabei immer in doppelter Anzahl vorfinden. (Britische Möbel im Kolonialstil kann man auf dieser Seite finden.)
Möbel & Materialien
Möbel
- Stand- oder Tischleuchten statt Deckenleuchten für ein stimmungsvolles Licht
- Sekretär aus dunklem Holz für Schreibarbeiten
- Offene Bücherregale als Zeichen der Belesenheit
- Offenes Porzellanregal mit traditionellen Motiven und Keksdosen in der Küche
- Freihstehende Badewanne mti Löwenfüßen
- Chesterfield-Sofas (früherer Adel) und Ohrensessel
- Gepolsterte Sitzbänke (Window Seat) unter dem Fenster zum Buch lesen
Materialien
- Hochwertige Materialien für edles Aussehen
- Bodenbeläge aus Holz oder schwere Teppiche
- Polstermöbel aus Leder oder anderen festen Stoffen für Gemütlichkeit
- Textilien mit verschiedenen Mustern wie Blumen und Karos
- Halb getäfelte Wände
Im Cottage-Stil werden in der Regel traditionelle Landhäuser bezeichnet, die als typischen Einrichtungsstil viel Weiß innerhalb der Räume aufweisen: Möbel, Textilien, Wandgestaltung von Putz bis hin zur Tapete sowie Dielenböden und weitere Bodenbeläge, als auch Deckenbalken. Das Weiß strahlt eine freundliche und positive Grundstimmung aus und durch farbliche Highlights in Form von Textilien, frischen Blumen, Deko und Bildern an der Wand wirkt die Atmosphäre im Cottage-Stil romantisch und verspielt sowie erfrischend und freundlich.
Der Kolonialstil verkörpert einen traditionellen und klassischen Einrichtungsstil. Noch aus Zeiten der Kolonialmacht Großbritanniens werden hier typische Elemente im Wohnstil integriert. Dunkles, poliertes Holz an den Möbeln und Fußböden, Vintage-Sessel, alte Truhen und Antiquitäten sowie Accessoires wie ein alter Übersee-Koffer oder Globus verleihen dem englischen Einrichtungsstil sowohl Exotik, als auch einen geheimnisvollen Touch. Mit einer traditionellen Hausbar und Bibliothek wird der Kolonialstil in den Räumen typisch britisch abgerundet.
Großbritannien, das Land der industriellen Revolution, verkörpert den „Industrial Style“ auch gerne im Einrichtungsstil. Mit dem Einsatz von Industrielampen, ledernen Polstermöbeln, Vintage-Highlights sowie Möbel aus Stahl oder Holz wird dem Wohnstil Urtümlichkeit sowie Gemütlichkeit verliehen.
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