Finanzkrise, mangelnde Reformen, fehlende Industriepolitik: Das alles sollen Gründe für eine Verschuldung der EU sein. Worin jedoch die eigentlichen Probleme liegen, weisen die Betroffenen vehement von sich ab. Deutschland ist dabei, neben anderen europäischen Ländern, ebenfalls ein diskutiertes Thema: Noch immer stecken viele Deutsche in der Klemme, weil sie aus ihrer Schuldensituation nicht ausbrechen können. Doch andere EU-Mitglieder wie Irland, Italien, Portugal und Griechenland stehen nicht anders da: Diese müssen dagegen mit einer noch höheren Schuldensumme kämpfen. Wie sieht der allgemeine Rückblick zu den Schulden zum Jahr 2013 aus?
EU braucht Schuldnerberatung!

Wer eine Insolvenz anmelden muss, benötigt dringend Schuldnerberatung (c) Petra Bork / pixelio.de
Die EU-Staaten kämpfen schon lange mit einem Schuldenberg. Wenn man einen Blick auf die Europakarte wirft, konnte die Neuverschuldung des vergangenen Jahres um fast 4 % verringert werden, doch der Brutto-Gesamtschuldenstand sieht weiterhin schlecht aus.
Die geringste Neuverschuldung konnten vergangenes Jahr Estland, Schweden, Luxemburg und Bulgarien erreichen, indem sie eine Verringerung von -0,2 bis 0,8 % schafften. Deutschland hingegen musste mit einem Überschuss von 0,1 % leben. Zusammenfassend kann man feststellen, dass 17, von damals noch 28 Mitgliedsstaaten, ein Defizit von mehr als 3 % des Bruttoinlandprodukts aufgewiesen haben.
Wer jedoch deutlich schlechter im vergangenen Jahr abgeschnitten hat, waren Spanien, Griechenland, Irland, Portugal und Zypern:
- Spanien: -10,6 %
- Griechenland: -9 %
- Irland: -8,2 %
- Portugal und Zypern: je -6,4 %
Die niedrigste Verschuldungsquote im Bereich des Brutto-Gesamtschuldenstands erreichten in Europa Estland, Bulgarien, Luxemburg und Rumänien mit aufsteigend 9,8 % bis hin zu 37,9 %. Die höchsten Quoten dagegen mussten Irland, Portugal, Italien und Griechenland von 117,4 % an verzeichnen, wobei letztere mit dem höchsten Wert von 156,9 % kämpfen muss. Insgesamt wiesen 14 Mitgliedsstatten eine Verschuldungsquote von mehr als 60 % des Bruttoinlandsprodukts auf. Die Werte beziehen sich immer auf die Einwohnerzahl in Europa der jeweiligen Länder.

Mahnungen deuten schon auf die ersten Schulden und die Empfehlung für eine Schuldnerberatung an (c) Thorben Wengert / pixelio.de
Lösungsansätze gegen die Schulden der EU
Um die Schuldenkrise in Europa – auch begründet in der Euro Krise – in den Griff zu bekommen, wurde in Erwägung gezogen, Sondersteuern einzuführen. Dies würde einige Belastungen hervorrufen:
Allein in Deutschland wären alle Sparer betroffen. Durch eine einmalige Abgabe von 10 % auf alle Ersparnisse soll es möglich gemacht werden, die Schulden aller Staaten der EU deutlich zu reduzieren. Die Einnahmen der Staaten werden dadurch erhöht und scheinbar direkt der Schuldentilgung zugeführt.
Diese Lösung scheint zwar zunächst wirklich ein Ansatz zu sein, führt aber auch dazu, dass unverschuldete Deutsche ebenfalls die Sondersteuern zahlen müssten.
Schuldnerberatung auf individueller Ebene
Beginnen sollte man mit einem Lösungsansatz viel mehr beim einzelnen Verschuldeten, welcher sich einer guten Schuldnerberatung unterziehen sollte. Das Ziel, sich an eine Schuldnerberatung zu wenden, besteht darin, die Gesamtschulden sukzessiv zu reduzieren bis hin zu einer kompletten Schuldenfreiheit. Selbstständigen soll hier ein Fortbestand gewährleistet werden mithilfe von außergerichtlichen Schuldenregulierungen. Ausführlichere Informationen zur Schuldenbekämpfung und zu Insolvenzfragen kann man sich individuell auch bei einem, speziell auf dieses Fachgebiet ausgebildetem Anwalt einholen.
Deutsche brauchen Schuldnerberatung!
Allgemein gesehen geht die Tendenz von Insolvenzen zwar langsam herrunter, doch sie sind immer noch gravierend hoch: 2013 waren 9,81 % der Deutschen verschuldet, was eine Anzahl von 6,58 Millionen ausmacht. Die Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt hat sich im Vergleich zum Vorjahr zwar um 10.000 belegte Arbeitsstellen erhöht, doch die Verbesserung ist nur minimal zur Anzahl von Überschuldeten. Mittlerweile hat sich auch die Bundesregierung eingeschaltet und einen Ratgeber für Schuldenvermeidung online veröffentlicht.
Video: Dokumentation zu verschuldeten Deutschen
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Ursachen für die Verschuldung
- Die Ursachen der Verschuldungen liegen in mehreren Bereichen:
- Trennung und Scheidung: 12,7 %
- Gescheiterte Selbstständigkeit: 10 %
- Unwirtschaftliche Haushaltsführung: 10 %
- Krankheit: 10 %
Unter den 10 % der kranken Bevölkerung zählen auch Ältere: Senioren haben oft noch eine Menge Schulden. Die Hauptursache der deutschen individuellen Verschuldung liegt jedoch mit 57,3 % an der Arbeitslosigkeit der Bevölkerung.

Bei einem Schuldenberg empfiehlt sich eine Schuldnerberatung (c) Andreas Morlok / pixelio.de
Man könnte auch meinen, dass die Verschuldung der Deutschen auf hohe Beträge zurückzuführen ist, jedoch nutzt mittlerweile jeder 3. Privathaushalt Ratenkredite, um sich Konsumgüter wie Fernseher, Smartphones, Autos oder Reisen zu finanzieren, statt sich auf sinnvollere Investitionen zu stürzen, wie erneuerbare Energien mit ihrem Ökostrom. Die Risiken sind hierbei jedoch, den langfristigen Finanzierungen nach einer Weile nicht mehr nachkommen zu können und dadurch nicht nur den Überblick über sein Geld zu verlieren, sondern im Endeffekt auf einem Haufen Schuldenberg zu sitzen. Apropos Schuldenberg: Mit 223 Millionen € Schulden in Deutschland kommt man auf einen Schuldenbetrag von 33 500 € pro Kopf. Sekündlich würden die deutschen Schulden um ca. 824 € steigen.
Bremer und Berliner am höchsten verschuldet
Die Schulden in Deutschland setzen sich aus verschiedenen Regionen zusammen, sodass vor allem Berlin und Bremen mit der prozentual größten Schuldenzahl im Schuldneratlas 2013 aufgetaucht sind: Beide liegen bei etwa 13 % Neuverschuldung. Hierbei ist festzustellen, dass jeder 8. Berliner nicht in der Lage ist, auf Dauer seine Schulden zu begleichen. Allein im vergangenen Jahr haben in Berlin 5520 Privatpersonen Insolvenz angemeldet. Wenn man den Vergleich zu anderen Bundesländern zieht, schneiden Bayern und Baden-Württemberg hier am besten ab.
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