Die Überarbeitung der europäischen Maschinenrichtlinie trägt den Veränderungen in der Roboterentwicklung auf dem Markt Rechnung. Darüber hinaus soll durch die Harmonisierung der Anforderungen der freie Maschinenverkehr innerhalb der Europäischen Union gewährleistet werden. Die Europäische Maschinenrichtlinie gibt Regelungen für das Einbringen von Maschinen in Europa und in der EU vor und enthält darüber hinaus die wichtigsten Anforderungen an Sicherheit und Gesundheitsschutz. Es gilt, Schutzziele zu definieren, um Maschinen sicher zu gestalten und auch per Industrie PC oder andere Schnittstelle betreiben zu können.

Anwendungsbereiche der Richtlinie

Die Regelungen der neuen Maschinenrichtlinie erstrecken sich von Maschinen und Maschinenanlagen über auswechselbare Ausrüstungen sowie einzeln in den Verkehr gebrachte Sicherheitsbauteile für Maschinen. Aber auch Lastaufnahmemittel, Ketten, Seile, sind in der Maschinenrichtlinie ebenso angesprochen sowie sogenannte unvollständige Maschinen. Eine PDF-Version der aktuellen Maschinenrichtline gibt es hier.

Industrie PC Maschinenrichtlinie Aufzug Maschine

Die EU Maschinenrichtlinie definiert Sicherheit für den Umgang mit Maschinenanlagen, Lastenaufnahme, Roboter- und Industrie PC Technik (c) Karl-Heinz Laube / pixelio.de

Der Industrie Roboter –
eine unvollständige Maschine

Als unvollständige Maschine zu verstehen sind Teilmaschinen, die für sich genommen keine eigenständige Funktion erfüllen, sondern stattdessen universell einsetzbar und programmierbar sind. Sie werden vor allem in der Industrie eingesetzt und dienen der Handhabung, Bearbeitung und/ oder Montage von Werksstücken. Als Schneid-, Schweiß- oder Lackierroboter sind diese etwa aus der Fertigung in der Automobilindustrie oder Metallindustrie bekannt. Aber auch in Lebensmittel-, Pharma- oder Energieunternehmen finden Industrie Roboter zunehmend Eingang.

 

Im Wesentlichen besteht ein Robotersystem aus

  • dem Roboter,
  • dem Greifer, Spritzpistole, Schrauber oder Ähnlichem
  • allen Einrichtungen die der Roboter für die Ausführung seiner Aufgabe benötigt und
  • der Workstation, also der Robotersteuerung (bspw. der Industrie PC)

Die Regelungen der EU-Maschinenrichtlinie beziehen sich sowohl auf den Roboter an sich, als auch auf das Robotersystem samt Workstation, seine Integration in eine Anlage. Ebenso werden die Anforderungen hinsichtlich des Betriebs in direkter Zusammenarbeit mit dem Menschen geregelt. Gefordert ist neben der Einbauerklärung auch eine Risikobewertung, die mögliche Gefährdungen abschätzt und beurteilt.

Mensch-Roboter-Schnittstelle: Industrie PC

Industrie PC Maschinenrichtlinie Metall Tastatur

Auch die Peripherie vom Industrie PC muss robust sein (c) Rainer Sturm / pixelio.de

Die europäische Maschinerichtlinie definiert nicht nur die Einfuhr und den Einsatz der Robotertechnik, sondern auch die sichere Interaktion zwischen Mensch und Maschine. Im Kern – gerade bei der Arbeit mit Industrie Robotern – steht hier der Industrie PC. Diese hochspezialisierten und vor allem extrem resistenten Computer Systeme werden in zahlreichen Bereichen der modernen Produktion eingesetzt.

Der Industrie PC dient hierbei als Interaktions-Zentrale für Warenkontrolle, Produktionsqualität und eben auch Bedienungs-Panel für Robotersysteme. Per Industrie PC können beispielsweise Schnittmuster oder mechanische Vorgänge einprogrammiert und daraufhin exakt vom ausführenden Roboter wiedergegeben werden.

Genauigkeit und absolute Verlässlichkeit stehen hier an oberster Stelle. Ein Industrie PC darf nicht ausfallen, darf nicht von Umwelteinflüssen wie Staub, Nässe oder Stößen beeinträchtigt werden und darf nicht durch Software-Probleme zu Störungen führen. Steht der Industrie PC still, steht auch der Industrie Roboter oder das Fließband still – Stillstand bedeutet nicht kalkulierbare Kosten. Ausführlichere Informationen zum Industrie PC und seinen Einsatzbereichen findet man hier: www.pcs.com.

Vom Industrie- zum Serviceroboter

Gerade der menschennahe Arbeitsbereich befindet sich zunehmend in der Entwicklung. Während die in Produktionsstraßen der Industrie integrierten Roboter fix und eher unflexibel keine wirkliche Kollaboration mit dem Menschen zuließen, gehen aktuelle Entwicklungen hin zum flexiblen, mit Menschen zusammenarbeitenden Servicerobotern. Um in diesem neuen Einsatzbereich Gesundheitsschutz und Sicherheit zu gewährleisten, sind zusätzliche Sicherheitsanforderungen definiert und abgestimmt worden.

Robotertechnik als europäischer Wachstumsmarkt

Industrie PC Maschinenrichtlinie Fliessband Produktion

Auch moderne Fließbänder werden durch den Industrie PC bedient und kontrolliert (c) ehuth / pixelio.de

Aus Sicht der Europäischen Union geht es mit der Anpassung der Maschinenrichtlinie selbstverständlich auch darum, Marktregelungen für einen perspektivischen Wachstumsmarkt zu finden. Während bisherige Robotersysteme und Industrie PC vornehmlich in großen Industrieunternehmen ihren Einsatz fanden, sind Zielgruppe für den flexiblen Roboter vornehmlich Klein- und mittelständische Unternehmen. Hier wird auch von der roboterproduzierenden Industrie ein nicht unwesentlicher Absatzmarkt gesehen. Darüber hinaus ist aber auch der Dienstleistungsbereich im Fokus, Serviceroboter sind etwa eine Perspektive im privaten Kontext, erste Ansätze bieten Staubsaug- oder Rasenmähroboter.

 

Diese Automatisierungsbestrebungen sind durchaus nicht unkritisch zu betrachten: So sind Befürchtungen einer immer weitergehenden Rationalisierung in der Arbeitswelt sicher nicht unbegründet, allerdings auch nicht unbedingt zwangsläufig. Nicht in allen Bereichen der Industrie, die bisher Robotertechnik nutzen, hat, Untersuchungen zur Folge, ein Arbeitsplatzabbau stattgefunden. Die Produktivitätssteigerung konnte zum Teil auch zum Geschäftsausbau genutzt werden.

 


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