ESF – Der Europäische Sozialfonds
Der Europäische Sozialfond, oder abgekürzt ESF, dient der Förderung von Beschäftigten bzw. eine Beschäftigung von Suchenden innerhalb der Europäischen Union. Er ist das wichtigste Instrument zur Finanzierung von Beschäftigungsmaßnahmen und blickt auf eine lange Geschichte zurück.
Die Geschichte des ESF

Schon zu Beginn diente der ESF zur Unterstützung von Arbeitslosigkeit (c) iStock.com / PK-Photos
Der Europäische Sozialfonds (ESF) wurde 1957 zusammen mit den Römischen Verträgen als Instrument zur Hebung des Beschäftigungsniveaus innerhalb der damals Europäischen Wirtschafsgemeinschaft genannten Union geschaffen. Die Mittel des Fonds, welche die Mitgliedsstaaten der Union zu stellen hatten, sollten für beschäftigungswirksame Dinge ausgegeben werden – damals vornehmlich für die Unterstützung der von großer Arbeitslosigkeit in Europas gekennzeichneten Region Süditalien.
Für die erste Förderperiode von dreizehn Jahren waren 420 Millionen Rechnungseinheiten veranschlagt worden. Seitdem gab es sieben Förderperioden, in denen die Mittel und Programme immer mehr ausgeweitet wurden. In der siebten und bisher letzten abgeschlossenen Förderperiode hatte der Fonds 75 Milliarden Euro an Geldern zu verteilen.
Seit 2014 läuft die achte Förderperiode, welche bis 2020 dauern wird und in welcher dem ESF 86 Milliarden Euro an Fördermitteln zur Verfügung stehen.
Welche Förderprogramme gibt es aktuell?
Der Fonds verfügt über eine große Palette von Förderinstrumenten. Diese reichen von Maßnahmen zur Förderung der Selbstständigkeit (Gründung von Unternehmen etc.) über Maßnahmen zur Förderung der Gleichstellung von Männern und Frauen im beruflichen Kontext bis zur Anpassung an die Globalisierung.
Auch Maßnahmen, welche der Inklusion dienen sollen, der Förderung lebenslangen Lernens bzw. die konkrete Förderung von Weiterbildungen und Bildung (auf die jeweiligen national unterschiedlichen Bildungssysteme abgestimmt) stehen bei den Förderprogrammen im Vordergrund.

Der ESF ist u. a. für Chancengleichheit zuständig (c) iStock.com / Dan Tero
Welche Aufgaben und Ziele verfolgt der ESF?
Wie bereits erwähnt, geht es dem Fonds vorrangig um die Förderung von Beschäftigung, Bildung, Chancengleichheit und Inklusion. Die hierzu bevorzugten Zielgruppen stellen vornehmlich Arbeitslose oder von Arbeitslosigkeit in Europa bedrohte Menschen, sowie Frauen, Langzeitarbeitslose, junge Leute mit schlechtem oder ohne Bildungsabschluss, Personen mit Migrationshintergrund, Menschen mit körperlicher oder geistiger Behinderung und ältere Erwerbstätige.
Welche Vorteile hat der ESF für Deutschland?
Der Fonds steuert innerhalb des Strukturförderprogramms der EU für Deutschland von 19 Milliarden Euro immerhin 7,5 Milliarden Euro bei. Hiervon werden 4,2 Milliarden Euro in westlichen und 3,3 Milliarden Euro in östlichen Bundesländern in Förderprogrammen von Bund und Ländern zum Einsatz kommen.
Ob allerdings die vom ESF verkündete „Strategie für Wachstum und Beschäftigung“ angesichts der Flüchtlingspolitik und des derzeitigen Zustroms an Asylbewerbern und der weiter vorherrschenden Trends der Automatisierung und Rationalisierung sich bis 2020 als Erfolg erweisen wird, steht in den Sternen bzw. darf zumindest bezweifelt werden.
Welche Stellung hat der Fonds in der EU?
Da der Fonds als das wichtigste Instrument der Beschäftigungsförderung innerhalb der EU errichtet wurde, nimmt er eine bedeutende Stellung ein. Dies wird auch an der Tatsache deutlich, dass dem ESF 10 % der Mittel des gesamten EU Haushaltes zugewiesen werden.
An Aufgabenstellungen dürfte für den Fonds in den nächsten Jahren, wie bereits angedeutet, kein Mangel sein. Insofern möchte man ihm „Erfolg wünschen“.
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