Container Terminals haben den globalen Handel, wie er heutzutage stattfindet, erst möglich gemacht. Hier wird so gut wie alles, was international von A nach B transportiert wird, umgeschlagen. Mehr als 90 Prozent des Stückguts, also Güter, die man am Stück oder in Stücken verpacken kann, wird mittlerweile per Container überbracht (Im Gegensatz dazu werden Materialien wie Kies, Sand, Kohle etc., aber auch Lebensmittel wie Zucker, Salz, Getreide oder Kaffee als Schüttgut bezeichnet). Ohne Container und Container Terminals wären viele Läden also so gut wie leer.
Die größten Container Terminals Europas – und natürlich auch weltweit – sind Seeschiff Terminals. So verwundert es wenig, dass sie in Hafenstädten beheimatet sind. Abseits dessen gibt es auch Container Terminals im Binnenland für LKW, Bahn und Binnenschiffe, diese reichen mit ihren Kapazitäten aber bei weitem nicht an die Hafen Terminals heran.
Die zehn größten Container Terminals in Europa sind aktuell (Stand 2016)
- Rotterdam (Niederlande) – 12,385 (2016)
- Antwerpen (Belgien) – 10,057 (2016)
- Hamburg (Deutschland) – 08,91 (2016)
- Bremerhaven – 05,50 (2016)
- Valencia (Spanien) – 04,620 (Zahlen von 2015)
- Algeciras (Spanien) – 04,510 (Zahlen von 2015)
- Felixstowe (England) – 04,043 (Zahlen von 2015)
- Piräus (Griechenland) – 03,67 (2016)
- Marsaxlokk (Malta) – 03,064 (Zahlen von 2015)
- Istanbul (Türkei) – 03,062 (Zahlen von 2015)
(Quelle: https://www.hafen-hamburg.de/)
Containerumschlag ist eine logistische Herausforderung

In Container Terminals stellen Containerumschläge logistische Herausforderungen dar (c) iStock.com / Alija
Gütertransport bedeutet auch immer Logistik, und wer glaubt, die Arbeit wäre damit getan, den Container aufs Schiff zu wuppen und Gute Reise zu wünschen, der irrt. Ganz klar, kurze Abfertigungszeiten sind obligatorisch. Aber was passiert, nachdem die Ladung gelöscht ist? Im besten Fall steht das nächste Transportmittel, der LKW oder der Güterzug, gleich bereit und die Reise geht weiter. In der Realität sieht es aber selten so aus, dass der eine auf den anderen gerade wartet, also müssen Lager-Kapazitäten vorhanden sein, um die Ware zwischenzulagern. Und schließlich ist Container auch nicht gleich Container – je nach zu transportierenden Gütern stehen unterschiedliche Containertypen bereit: der „einfache“ Seecontainer, auch als Standardcontainer bekannt, Kühlcontainer für temperaturempfindliche Waren, Tankcontainer für flüssige und gasförmige Stoffe oder auch Spezialcontainer, die beispielsweise mit Zwischenwänden oder Fenstern versehen werden können. Auf www.braun-container.de finden sich die unterschiedlichen Varianten dieser Container und mit welchen Aggregaten diese je nach Standort teilweise ausgestattet werden müssen, um auch mobil mit einer Stromquelle versorgt werden zu können. Logistische Herausforderungen bestehen zudem darin, dass in den verschiedenen Container Terminals mit unterschiedlichen Warenwirtschaftssystemen gearbeitet wird, was zu Schwierigkeiten in der logistischen Abstimmung zwischen Reedereien, den Häfen und anderen Logistikunternehmen führt.
Rotterdam, Antwerpen, Hamburg – die Top 3 Container Terminals Europas

Container Terminal in Hamburg (c) iStock.com / primeimages
Werfen wir einen Blick auf die drei größten Container Terminals Europas und ihre Charakteristiken:
- Rotterdam profitiert von seiner Lage direkt an der Nordsee: Da der Seehafen nicht an die Gezeiten gebunden ist, können auch die größten Containerschiffe der Welt rund um die Uhr Halt machen. Mit seinen 13 Container Terminals ist Rotterdam Hauptumschlagort für Erdöl in ganz Europa. 28.000 Seeschiffe und 100.000 Binnenschiffe liefen den Hafen in 2016 an, gut ein Viertel davon waren Containerschiffe. In der Frachtabfertigung kommen die Rotterdamer Container Terminals inzwischen fast ganz ohne Arbeitskräfte aus, das minimiert die Unfallrisiken und hält die Abfertigungszeiten gering.
2. Antwerpen hat sich in den letzten Jahren als die Nummer 2 der größten Container Terminals in Europa etabliert, nachdem man lange hinter dem Hamburger Hafen gelegen hatte. Zwar liegt Antwerpen nicht unmittelbar an der Nordsee sondern 80 Kilometer im Landesinneren, doch verfügt man über einen riesigen Tiefseehafen und seit Mitte 2016 auch über die größte Schleuse der Welt, so dass die größten Containerschiffe den Hafen problemlos anlaufen können. Weiterer Vorteil: Die gute verkehrstechnische Anbindung ins Hinterland, speziell nach Nordrhein-Westfalen. Übrigens ist Antwerpen nur bezogen auf den Umschlag von Stückgut sogar der größte Hafen der Welt.
3. Hamburg hat seinen zweiten Platz in Europa an Antwerpen verloren. Das hat unterschiedliche Gründe: Zum einen ist bedingt durch die Weltwirtschaftskrise 2008 der Containerumschlag in einigen Bereichen stark zurückgegangen und die Zahlen haben sich erst mehr als fünf Jahre später wieder auf dem Niveau von damals stabilisieren können, andererseits gibt es strukturelle Probleme durch die Lage im Landesinneren. Die Elbe lässt aufgrund des starken Tidenhubs größere Schiffe nicht rund um die Uhr passieren. Und nachdem die Containerschiffe in den letzten Jahren immer größer geworden sind, ist aufgrund der mangelnden Tiefe der Elbe inzwischen so manchem Riesenpott der Zugang sowieso verweigert.
Container Terminals im Hafen Hamburg
Als Universalhafen hat Hamburg Umschlaganlagen für jede Art von Gütern. Insgesamt bietet der Hafen 46 Terminals. Die vier Container Terminals sind
- Eurogate: momentan mit einem Umschlag von 4,1 Mio. TEU, nach dem Ausbau bis 2019 soll dieser auf 6 Mio. TEU gesteigert werden
- Altenwerder: mit seinen 15 Containerbrücken und fahrerlosen Transportfahrzeugen eins der modernsten Terminals weltweit – hier ist fast alles automatisiert
- Tollerort: bietet vier Liegeplätze und 12 Containerbrücken, ist zwar das kleinste Container Terminal, aber sehr effektiv
- Burchardkai: die älteste und immer noch größte Container-Abfertigungsanlage des Hafens mit zehn Liegeplätzen und einer Kailänge von 2850 Metern,
(Quelle: www.hhla.de)
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