Überall in den Nachrichten hört man Hiobsbotschaften über die Arbeitslosigkeit in Europa. Doch was steckt wirklich dahinter? Und welche Länder sind am stärksten betroffen? Die Arbeitslosigkeit in Europa ist eine großes Thema der letzten Zeit und verschärft sich immer weiter.

Grundlegende Informationen zu den Zahlen der Arbeitslosigkeit in Europa

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Die Arbeitslosigkeit in Europa trifft viele Länder schwer. (c) iStock.com / zimmytws

Die einzelnen Staaten berechnen ihre Arbeitslosenquoten nach eigenen Kriterien, die auch häufiger aufgeweicht werden. Dies geschieht meist kurz vor einer wichtigen Wahl. Insofern ist es wichtig einheitliche Definitionen für die Arbeitslosigkeit in Europa festzusetzen, damit die Daten vergleichbar sind. In unserem Fall basieren sie auf den Empfehlungen der Internationalen Arbeitsorganisation. Arbeitslos ist hier, wer 15 bis 74 Jahre alt ist, in den letzten vier Wochen aktiv eine Arbeit gesucht hat und und in den nächsten beiden Wochen anfangen könnte zu arbeiten. Diese Daten stammen aus dem Mai 2013.

Arbeitslosenquote in der Europäischen Union

Die Wirtschaftskrise hat natürlich auch die EU getroffen, deren Länder durch das Schengener Abkommen miteinander verbunden sind. Doch es gibt einige Länder, die es in Bezug auf die Arbeitslosigkeit in Europa besonders schwer getroffen hat.

Die Spitzenreiter in Sachen Arbeitslosigkeit Europa

Die beiden Länder, in denen es in Sachen Arbeitlosigkeit in Europa am schlechtesten steht, verwundern nicht. Es sind Spanien, welches eines der größten Europäischen Länder ist, mit 26,9% und Griechenland mit 26,8%. In Spanien trifft die Arbeitslosigkeit die Jugend besonders schlimm – jeder Zweite unter 25 hat keinen Job. Bei den Älteren sind viele zudem noch ungelernt, da sie während des großen Baubooms am Ende der 1990er Jahre auf den Baustellen gutes Geld machten. Doch ab der Weltwirtschaftskrise 2008 verloren die auf dem Bau Arbeitenden ihre Jobs und stehen heute ohne alles da. Auch in Griechenland war die Rezession hart – hier geht fast die Hälfte der unter 25-jährigen keiner regulären Arbeit nach. Doch durch die drastischen Sparmaßnahmen der Regierung wird sich die Lage vermutlich noch verschlimmern. Denn wenn die Staatsausgaben zurückgehen, dann können auch viele Unternehmen nicht überleben und müssen Mitarbeiter entlassen. Beide Länder haben eine mehr als doppelt so hohe Arbeitslosenquote als die Euro-Zone im Durchschnitt.

Arbeitslosigkeit in Europa: Die Plätze 3 – 5

Zwar folgen Portugal (17,6%), Kroatien (16,5%) und Zypern (16,3%) in einigem Abstand, doch verglichen mit ihren Arbeitslosenzahlen vor der Krise sind diese Werte dennoch erschreckend. Auch diese Länder haben vornehmlich mit dem Einbrechen der Wirtschaftskraft zu kämpfen. Investitionen fehlen und Steuererhöhungen belasten die Bevölkerung zusätzlich. In Kroatien liegt das Problem jedoch noch tiefer, es hat sich seit dem Krieg 1991 nie richtig erholt und zeigt gerade im Bereich von Privatisierung und Modernisierung im Unternehmenssektor große Schwächen.

Das Mittelfeld

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Die Arbeitslosigkeit in Europa steigt weiter – immer mehr Menschen verdienen kein Geld. (c) iStock.com / numbeos

Die Länder im Mittelfeld bei der Arbeitslosigkeit in Europa, liegen alle bei einer Arbeitslosenquote von etwa 10-15%. Da wären in absteigender Reihenfolge die Slowakei (14,2%), Irland (13,6%), Bulgarien (12,7%), Lettland (12,4%), Italien (12,2%), Litauen (11,7%), Slowenien (11,2%), Frankreich (10,9%), Polen (10,7%) und Ungarn (10,5%). Hier spielt wiederum die Wirtschaftskraft eine zusätzliche Rolle. Die kann sich jedoch schon von Region zu Region unterscheiden. In Italien unterscheidet sich diese von den Alpen bis nach Sizilien zum Teil erheblich. Bedenklich ist, dass die durchschnittliche Arbeitslosigkeit in Europa in der Euro-Zone höher liegt als die Arbeitslosigkeit in Europa als Ganzem. Dies schwächt natürlich den Euro und verursacht noch schlechtere Quoten.

 

Die starken Vorbilder für niedrige Arbeitslosigkeit in Europa

Folgende Länder sind in der Top Ten der Länder, die von der Arbeitslosigkeit in Europa am wenigsten betroffen sind:

  • Österreich (4,7%]
  • Deutschland (5,3%)
  • Luxemburg (5,7%)
  • Malta (6,2%)
  • Niederlande (6,6%)
  • Dänemark (6,8%)
  • Tschechien (7,2%)
  • Rumänien (7,5%)
  • Großbritannien (7,7%)
  • Schweden (7,9%)

Deutschland steht also mit dem 2. Platz im Ranking sehr gut dar. Zwar hatte die Finanzkrise auch einen enormen Einfluss auf uns, doch durch die sogenannten automatischen Stabilisatoren wurden die Folgen für die Bevölkerung gedämpft. Auch waren unsere Einbußen im Exportgeschäft nicht so schlimm, wie befürchtet.